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"Der Weg ist das Ziel"

… sagte einst Konfuzius.



Und es scheint, als würde er mit dieser Aussage Recht behalten – besonders dann, wenn rechts und links am Wegesrand interessante und unbekannte Welten liegen, die entdeckt werden wollen! - So fassten Gonda (Ansgars Mama) und Carina eines Abends die Eindrücke und Emotionen zusammen, die sie schon seit der ersten Station ihrer insgesamt dreiwöchigen Reise begleiten.


Wir haben die beiden daher gebeten, einen Teil ihrer Erwartungen, Erlebnisse und Emotionen ihrer Reise für uns (und euch) in Worte zu fassen. Ihr findet hier im Folgenden ein paar „Blitzlichter“ zu vier persönlichen Sichtweisen, 16 gemeinsamen Reisetagen, 2 konträren Ländern (China und Thailand), schönen und abschreckenden Erlebnissen … und einer tollen gemeinsamen Zeit in Asien.

 

Gonda und Carina: „Bereit uns auf zahlreiche Wechselbäder der Gefühle einzulassen, folgten wir der Einladung von Saskia und Ansgar sie während ihrer Flitter„wochen“ besuchen zu kommen und starteten am 22. November gemeinsam mit unserer Reise ins Abenteuer. Schon bei der Vorbereitung wurde uns dabei schnell klar, dass wir in vielerlei Hinsicht mit extremen kulturellen Kontrasten und für uns Europäer ungewöhnlichen Situationen konfrontiert werden würden.“ …

 

Wir wissen schon gar nicht mehr wie häufig wir uns erklären mussten, aber alle Menschen, denen wir auf unserer Tour begegnet sind, fanden die Konstellation unserer Reise und Reisetruppe großartig.“ …

 

Der erste von insgesamt neun Flügen führte uns ins Reich der Mitte, um genau zu sein nach Beijing. Mit voll aufgeladener Batterie gingen wir auf Entdeckungsreise und waren gleich fasziniert von der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Chinesen. Eines unserer Ziele war der Sommerpalast, der etwas außerhalb vom Zentrum lag. Nach einiger Zeit haben wir uns total verlaufen und suchten Rat in unserem Reiseführer, der aber leider nur eine Haltestelle auf dem Metroplan angab, die aktuell noch gar nicht existierte. Ein Chinese schien uns unsere Ratlosigkeit anzusehen und kam uns zur Hilfe.

Er wies uns den Weg und malte eine Art Landkarte auf, der wir folgen sollten. Ausgestattet mit unserem Blatt Papier tigerten wir los, standen nach ca. 3 km vor einer Sackgasse und hatten – wieder einmal – ein großes Fragezeichen im Gesicht. Doch erneut durften wir die Freundlichkeit der Chinesen erfahren.

Wir zeigten einem Straßenfeger, der sein Fahrrad mit Anhänger inkl. Besen und Co auf der Straße abgestellt hatte das Foto vom Sommerpalast. Da uns das jedoch nicht weiter brachte versuchten wir ihm per Handy das Wort in chinesischen Schriftzeichen zu zeigen … und hatten Erfolg.

Er lächelte uns freundlich an und wies uns den Weg – zumindest dachten wir das. Denn anstatt einfach nur in die Richtung zu zeigen, in die wir zu gehen hatten, fuhr er neben uns her und brachte uns persönlich zur Bushaltestelle von wo aus uns der Bus direkt bis zum Sommerpalast brachte.

Als Gegenleistung bedankten wir uns bei ihm mittels eines Kärtchens auf dem in Mandarin „Danke für Ihre Hilfe“ stand.“ …

 

„Diese und natürlich viele weitere Geschichten beschreiben unsere unvergessliche Reise. Die meisten Personen, die uns vorab erstaunt angeschaut haben, dass China eines unserer Ziele ist, können wir nur raten, macht euch selbst ein Bild von dieser so mitreißenden und zugleich widersprüchlichen Kultur.“

 

Von China aus reisten wir nach Thailand, genauer gesagt nach Bangkok - Berge von frischem Obst und Gemüse, aufgetürmt auf unzähligen schmalen Booten, die sich in wildem Durcheinander durch die Wasserkanäle des Schwimmenden Marktes Damnoen Saduak schieben. Dieses Bild vermitteln nicht nur unzählige Fotos, sondern auch zahlreiche Beschreibungen in Reiseblogs und Internetartikeln, die einen Besuch dieses Marktes begeistert empfehlen.

 

Da wir wussten, dass der Markt – der natürlich mittlerweile ein wahrer Touristenmagnet ist – um 06:00 Uhr öffnet und ab ca. 09:00 Uhr die organisierten Touren der Veranstalter dort eintreffen, haben wir uns kurzer Hand ein Taxi organisiert, dass es uns ermöglichen sollte schon um 07:00 Uhr am Markt zu sein und das rege Treiben zu beobachten, bevor mehr Touristen – als Marktboote das Bild prägen. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen mit diversen „Must-see-Empfehlungen“ waren unsere Erwartungen an diesen Tag zwar schon relativ niedrig angesetzt, wurden jedoch in einem Maße negativ übertroffen, mit dem wir wirklich nicht gerechnet haben.


Um es kurz zu machen – und sollte zufällig jemand, bei seiner Suche zum Damnoen Saduak Floating Market auf dieser Seite landen – hier in aller Deutlichkeit: Der Markt ist schlicht und einfach nicht mehr existent … und jegliche Ausflugsempfehlung dorthin ist nicht mehr, als ein schlechter Witz! An den Ufern der Kanäle reihen sich allerlei Geschäfte aneinander, die in wiederkehrender Regelmäßigkeit den üblichen Touri-Schund anbieten und die einzigen (wenigen) Boote, die nicht mit Touristen besetzt sind, bieten diesen in Plastik eingepackte Snacks und Kaltgetränke an.

Selbst in den frühen Morgenstunden war von Gemüsebergen, Einheimischen und einem Markt weit und breit keine Spur und den vergilbten Fotos an den Bootsstegen nach zu urteilen, waren wir nicht nur „ein bisschen zu spät“ dran mit unserem Besuch.

 

Dass das heutige Thailand nicht mehr das Entdeckerland von vor dreißig oder vierzig Jahren ist, ist wohl jedem bewusst. Gerade in Thailand hat der Tourismus gnadenlos zugeschlagen, unentdeckte Orte abseits der Pfade zu finden wird immer schwerer und zu filtern, welche Orte wirklich noch sehr schön und welche Touren sehens- und lohnenswert sind ist bei weitem nicht leicht. Einen Mix zu kreieren aus Sehenswürdigkeiten und Orten die man nicht auslassen sollte und zudem auch etwas Neues zu finden, ist gerade hier eine echte Herausforderung.


Nach unserem Ausflug zum oben erwähnten schwimmenden Markt, suchten wir in Bangkok eines der wahrscheinlich letzten Fleckchen "Authentizität". Wir fuhren nach Phra Pradaeng, das am südöstlichen Stadtrand von Bangkok liegt und erahnen lässt, wie Bangkok in den 60er Jahren ausgesehen haben muss. Pfahlhäuser inmitten von Mangroven, keine Hochhäuser, dafür hunderte Palmen, grüne Natur und viel asiatische Entspanntheit. Kaum zu glauben, dass man der Bangkoker Großstadt so schnell entfliehen und seine Batterien wieder aufladen kann, bevor man sich wieder in „a City, that never sleeps“ begibt.

Bevor man jedoch die Fähre zurück in die pulsierende Stadt nimmt, sollte man unbedingt im "Happy Tree House" einkehren und einfach mal die Seele baumeln lassen. Die Besitzer dieses „Öko-Hotels“ sind – auch wenn man direkt klar stellt, dass man kein Zimmer buchen möchte – extrem freundlich und führen einen bereitwillig durch die Hotelanlage.

 

Und selbst im beliebten Süden Thailands kann man dem Rummel entkommen, wenn man denn in Kauf nimmt, nicht an „dem einen“ berühmten Traumstrand zu liegen. Sogar im Umkreis der Touristenmetropole Krabi gibt es wunderschöne, kleine, zum Teil von Mangroven umrandete versteckte Strände, an denen man in aller Abgeschiedenheit die Seele baumeln lassen kann.



Wenn man sich die Mühe macht und etwas Zeit mitbringt, kann man also selbst jetzt noch die Schönheit Thailands abseits der üblichen Orte erleben und das Paradies noch finden, ohne an abgesperrten Stränden irgendwelcher Luxusanlagen zu liegen. 

 

 

Ein besonderes Highlight unserer Reise nach Thailand war die zwei tägige Trekkingtour durch die Urwaldberge des Nordens.

Unser „Floating-Market-Desaster“ noch vor Augen, gaben wir unserem Guide deutlich zu verstehen, was wir uns von dieser Tour erwarten und lehnten jegliches Standart-Touristen-Programm wie Farmbesuche, Elefanten-Reiten und dergleichen rigoros ab. Diese klaren Ansagen, sollten sich bezahlt machen!

Chan – der seit fast zwei Jahrzehnten Touren in dieser Region begleitet, selbst in einem der Bergdörfer aufgewachsen ist und uns von Saskias Bruder als Guide empfohlen wurde – freute sich sichtlich darüber nicht wie bei 99% seiner Kunden das Standartprogramm abspulen zu müssen und stellte uns eine Tour zusammen, auf der wir während der gesamten Zeit nicht einen anderen Touristen sahen und die unsere positivsten Erwartungen noch übertreffen sollte.




Er führte uns 2 Tage durch den Dschungel, übernachtete mit uns in den Pfahlbauten der Minoritäten-Dörfer, gab uns bereitwillig Auskunft über Lebensweise und Situation der Dorfbewohner – sowie über die Touristen-Verarschung bei den „Billiganbietern“, die es in Chiang Mai an jeder Ecke gibt und die ihre Gruppen teilweise durch eigens dafür erbaute „Siedlungen“ mit verkleideten „Bewohnern“ führen – und wählte für den zweiten Tag einen Weg aus, auf dem sogar er sich über weite Strecken von einem ortskundigen Dorfbewohner den Weg zeigen lassen musste. Dieser zeigte uns allerdings nicht nur den Weg, sondern musste diesen auf großen Strecken erst mit der Machete frei hacken.



 

 

Chan erklärt uns die Rattenfallen der Dorfbewohner


Gonda und Carina: „Wir übernachteten in einer der Karen-Dörfer und waren von der auffallenden Freundlichkeit der Menschen tief beeindruckt. Umgeben von Spinnen, Wasserbüffeln, Kühen, Hühnern und vielen anderen Tier(chen) verabredeten wir (Carina und Gonda) auf jeden Fall nachts gemeinsam die Buschtoilette aufzusuchen, falls dieses notwendig würde.

Und so machten wir uns dann in der Dunkelheit, ausgerüstet mit der Stirnlampe und begleitet von den Geräuschen des Dschungels, auf den Weg. Das eigentliche „WC-Haus“ lag jedoch etwas weiter weg und so entschieden wir kurzerhand, ein näheres Plätzchen im Freien zu suchen. Der Vollmond schien hell am wolkenlosen Himmel und wir hofften, dass keiner der Dorfbewohner uns bemerkte, da überall noch ihre Stirnlampen zu sehen waren …“


 

 

 


 

 

Chan und Gonda beim "interkulturellen Dialog"

...

 

 


 

 

... hier beim

Underberg-trinken

nach dem Essen!

 

 

 


Uns Touristen wird das Leben dieser Dorfbewohner häufig völlig geschminkt und angepasst an unsere romantischen Vorstellungen vom durch Tradition geprägten und harmonischen Miteinander verkauft, doch auf dieser Tour erhielten wir von Chan und Song – unser Guide des ersten Tag, der ebenfalls aus einem der Dörfer kommt – eine ganz andere und sehr authentische Sicht auf das Leben der Bergvölker.


Im Grunde haben die Menschen keinerlei Einkommen, leben aber auch nicht in Armut. Sie sind Selbstversorger, d.h. sie bauen Reis, Weizen, Obst, Gemüse, Tabak, Kaffee etc. selber an, halten sich Schweine, Kühe und Hühner, fangen im Wald Ratten und zahlen keine Steuern oder Miete für das Land und ihre Hütten. Tradition und Religion spielen weiterhin eine wichtige Rolle und werden an die Kinder weitergegeben, aber auch die Menschen hier, besonders die Jugendlichen streben nach neuen, „coolen“ Klamotten, Handys und ähnlichen „Luxusgütern“. Viele besitzen einen Motorroller, um schneller in die Stadt zu kommen und die Dörfer werden mittlerweile über Solarzellen mit Strom versorgt.

 

Für die Menschen im Dorf ist der Verkauf von (meist handgemachten) Souvenirs die fast einzige Methode etwas Geld zu verdienen. Song erzählte uns, er habe sich als Kind darum gerissen, die Rucksäcke oder den Proviant der Touristen zu tragen, um sich ein paar Baht dazu zu verdienen, um sich Eis oder Süßigkeiten oder gar ein modernes Kleidungsstück in der Stadt kaufen zu können. Auch nutzte er die Gespräche mit den Touristen, um Englisch zu lernen und damit später einen guten Job in der Stadt zu bekommen. Heute arbeitet er als Guide und spricht gutes Englisch, dass er in keiner Schule gelernt, sondern sich selber beigebracht hat. Die Lebensweise der Menschen fern der großen Städte ist sehr beeindruckend und wenn man sich von der Erwartung frei macht, das hier jeder – wie einem Bildband entsprungen – in traditioneller selbst genähter Kleidung rumläuft und ohne jegliche Technik lebt, bekommt man in Gesprächen mit den Bewohner einen eindrucksvollen und realistischen Einblick ihrer heutigen Lebensweise.

 

 

 


Uns Touristen wird das Leben dieser Dorfbewohner häufig völlig geschminkt und angepasst an unsere romantischen Vorstellungen vom durch Tradition geprägten und harmonischen Miteinander verkauft, doch auf dieser Tour erhielten wir von Chan und Song – unser Guide des ersten Tag, der ebenfalls aus einem der Dörfer kommt – eine ganz andere und sehr authentische Sicht auf das Leben der Bergvölker.


Im Grunde haben die Menschen keinerlei Einkommen, leben aber auch nicht in Armut. Sie sind Selbstversorger, d.h. sie bauen Reis, Weizen, Obst, Gemüse, Tabak, Kaffee etc. selber an, halten sich Schweine, Kühe und Hühner, fangen im Wald Ratten und zahlen keine Steuern oder Miete für das Land und ihre Hütten. Tradition und Religion spielen weiterhin eine wichtige Rolle und werden an die Kinder weitergegeben, aber auch die Menschen hier, besonders die Jugendlichen streben nach neuen, „coolen“ Klamotten, Handys und ähnlichen „Luxusgütern“. Viele besitzen einen Motorroller, um schneller in die Stadt zu kommen und die Dörfer werden mittlerweile über Solarzellen mit Strom versorgt.

 

Für die Menschen im Dorf ist der Verkauf von (meist handgemachten) Souvenirs die fast einzige Methode etwas Geld zu verdienen. Song erzählte uns, er habe sich als Kind darum gerissen, die Rucksäcke oder den Proviant der Touristen zu tragen, um sich ein paar Baht dazu zu verdienen, um sich Eis oder Süßigkeiten oder gar ein modernes Kleidungsstück in der Stadt kaufen zu können. Auch nutzte er die Gespräche mit den Touristen, um Englisch zu lernen und damit später einen guten Job in der Stadt zu bekommen. Heute arbeitet er als Guide und spricht gutes Englisch, dass er in keiner Schule gelernt, sondern sich selber beigebracht hat. Die Lebensweise der Menschen fern der großen Städte ist sehr beeindruckend und wenn man sich von der Erwartung frei macht, das hier jeder – wie einem Bildband entsprungen – in traditioneller selbst genähter Kleidung rumläuft und ohne jegliche Technik lebt, bekommt man in Gesprächen mit den Bewohner einen eindrucksvollen und realistischen Einblick ihrer heutigen Lebensweise.

 

 

 


 

 

 


Gonda und Carina: „Mit Wehmut verlassen wir nun dieses schöne Fleckchen Erde.


Nach über 28000 Flugkilometern, 700 km Nachtfahrt mit dem Bus, unzähliger Kilometer zu Fuß, mit dem Tuk Tuk, per Longtailboot und Floß, mit den rosa Flitzern von Saskia und Ansgar, auf dem Motorroller und den Ladeflächen diverser Transporter.

 

… und das alles in 3 Wochen“